Die Theorie hinter dem Waldbaden
„Waldbaden“ ist die wörtliche Übersetzung des japanischen Begriffes Shinrin Yoku, der 1982 von dem damaligen Forstminister Tomohide Akiyama geprägt wurde. Shinrin bedeutet „Wald“ und Yoku kann mit „Baden“ übersetzt werden. Japanische Ärzte standen vor einer alarmierend hohen Zahl von Karoshi-Fällen = Tod durch Überarbeitung und begannen ab den 1980er Jahren, ein „Mittel“ zu suchen, um den stressgeplagten und überarbeiteten Menschen einen Ausweg aus dem Teufelskreis von Stress, Erschöpfung, stressbedingten psychosomatischen Erkrankungen und Depression zu zeigen. Man hat festgestellt, dass der Aufenthalt im Wald eine positive Wirkung auf den Körper und die Psyche hat.
Die Theorie ist das eine, aber gibt es auch Beweise, dass Bäume tatsächlich bestimmte Stoffe absondern, die heilend auf Körper, Seele und Geist wirken?
Die fehlenden Beweise für die positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit lieferten japanische Wissenschaftler zwischen 2004 und 2009. Höchst unterschiedliche Experimente, u.a. mit hochmoderner Messtechnik, führten zu dem einstimmigen Ergebnis, dass besonders unser Immunsystem und unsere natürlichen Killerzellen davon profitieren, wenn wir in den Wald eintauchen.
Mittlerweile ist das Waldbaden in Japan und Südkorea Teil der staatlichen Gesundheitsversorgung als naturbezogene Praxis zur Gesundheitsprävention.